Lebenserfahrungen

                      die Geschichte geht weiter

von Werner Sondermann    Impressum  Zeitreise in Fotos.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Die Volksschule - und als ich 14 war.

Handelsschule

Keramag

Koda-Haustechnik

MAD-Armaturen

Sommer 1989

FOS, Dinslaken

Uni, Essen  

St. Josef-Haus, Eltern-Kind-Heim, Mehrgenerationenhaus

 

            

Die Volksschule - und als ich 14 war.  (Foto Klassentreffen alt)

Zuerst fallen mir katholische Lehrer und Lehrerinnen ein. Das waren, glaube ich, wirklich gute Menschen. Es wurde viel gebetet und sie haben es gut mit uns und mir gemeint. Ich nehme es ihnen ab. Zu jener Zeit war die Schule eng verflochten mit der nahe gelegenen kath. Kirche, namens St. Franziskus.  Dort mühte sich Pfarrer B. Hanneken um das Seelenheil seiner Schäfchen. Später erst wurde mir klar, das er wirklich was "weg" (niederrhein. steht für Ahnung)  hatte von echter Gesinnung und gutem Christentum - mehr als fast die Meisten denen ich später begegnet bin, zumindest was die Würdenträger der katholischen Kirche anbelangt.  Er hatte gute Ansichten über das Leben und die Menschen - auch übrigens über mich, wie er bei einem private Besuch nach meiner Kommunion bei uns offen kund tat. Ich wusste nicht warum - aber er hat es gut mit mir gemeint. Er starb 1968 und er hat es verdient dass man sich an ihn liebevoll erinnert. Die Lehrer und Lehrerinnen in der Volksschule waren auch ok. Sie hatten es in dieser Schule nicht einfach denn die lag damals im sog. sozialen Brennpunkt. Diesen Begriff kannte ich natürlich zu jener Zeit noch nicht. Diese Unwissenheit teilte ich wohl mit den meisten die mit mir in diese Schule gingen. Hier lernte ich dann Ulrich und Hildegard kennen mit denen ich heute noch befreundet bin.

Die Handelsschulzeit 1966-1969

Eine schreckliche Zeit.    (Inhaltsverzeichnis)

Das war eine schreckliche Zeit. Es verging kein Tag an dem ich nicht ohne Angst dort hin ging. Der Leiter der Schule schlug die Schüler die laut waren. In den Klassen musste absolute Ruhe herrschen. Wenn dies nicht der Fall war wurden ständig drakonische Strafarbeiten verhängt. Das waren Kollektivstrafen, also auch für die ruhigen Schüler, wie für mich, bis zu 10 Seiten Maschineschreiben. Damit habe ich manchmal halbe Nächte zu Hause verbracht. In der Klasse machte Herr Overbeck manchmal so genannten "Haarapell". Er ging durch die Reihen und kontrollierte die Länge der Haare. Falls diese nach  seiner Meinung zu lang waren, wurde der Schüler vor den anderen von ihm "fertig" gemacht und ihm angedroht von der Schule zu fliegen. Ebenso wurden die Schüler "verhört" welche Fernsehprogramme sie sahen. Falls dies nicht den Interessen des Herrn Overbecks entsprach mussten sie aufstehen und wurden niedergeschrien. Die meisten Lehrer dieser Schule hatten einen militärartigen Ton drauf und verhielten sich so wie die Militärleitung Anfang des 20. Jahrhundert zur Kaiserzeit in Deutschland. Die Schüler wurden unmündig gemacht und jeden Tag unter Druck gesetzt. Es entstand für mich ein Klima von großer Demütigung. Das war eine Empfindung die fast alle Schüler in dieser Schule so hatten. Zu jener Zeit lernte ich Norbert Sch., einen Mitschüler,  kennen. Seine Eltern hatten ein Fotogeschäft in Wesel. Wir haben uns angefreundet und versuchten diese schwere Zeit gemeinsam zu ertragen. Häufig haben wir gemeinsam Schularbeiten in der Wohnung seiner Eltern an der Kreuzstraße gemacht. Von den großen Ängsten zu jener Zeit habe ich zu Hause nichts erzählt. Ich dachte immer ich müsste alles selbst aushalten. Dies führte dazu, dass ich das erste Handelsschuljahr mit katastrophalen Noten abschloss und es total danebenging. Ich musste es wiederholen. Mein Selbstwertgefühl war unter "Null". Ich habe mich sehr geschämt und bin fast zwei Jahre ohne zu Frühstücken mit Übelkeitsgefühlen zum Kaiserring zur Handelsschule Oberbeck gefahren. Trotzdem ist es mir gelungen 1969 diese Schule mit einigermaßen Notendurchschnitt abzuschließen. Zu anderen Schülern, außer zu Norbert Sch. habe ich aufgrund der vielen entstandenen Ängste keine Kontakte aufnehmen können. Zu jener Zeit habe ich viel Zeit allein verbracht und war oft sehr traurig und fühlte mich allein.

Norbert Schulters. erinnert sich ebenfalls noch heute an diese Zeit, er schrieb ergänzend zu meinen Schilderungen:  "Ich habe mir diese Zeilen durchgelesen was unsere Schulzeit bei der ach so tollen Handelsschule Overbeck betrifft. Ich glaube wir sind damals beide in die Wiege des  Bösen gelangt als wir dort ankamen. Damals kannte man das Wort Mobbing noch nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass dort der Ursprung war. Ich gehöre bestimmt zu den Leuten die mit beiden Beinen im Leben stehen. Aber was damals da abging an dieser tollen Schule von Hugo Overbeck und seinem Gefolge war alles anderes als schön. Man stelle sich vor ein labiler Mensch zu sein, der wäre doch freiwillig von der Weseler Rheinbrücke gesprungen. Mein Gott, wenn ich an alle die selbst gestrickten Lehrer denke. Pappa Nier, Frl. W., die Stenotante, ehemalige Sekretärin von Hugo oder die damalige Englisch Lehrerin, die auch schon mal ohne ihre Schuhe den Klassenraum betrat und völlig durcheinander war. Unser Dr. H., der immer im Sommer Unterarmnässe in den Unterricht brachte. Tja, das waren dann die sog. guten alten Zeiten. Jedenfalls ist meinen Kindern so etwas erspart geblieben. Und sollte ich solche Tendenzen verspüren, dann geht aber die Post ab. Ich glaube einfach, dass sich unsere Eltern in keinster Weise über solche Dinge Gedanken gemacht haben. Gut dass diese Zeiten vorbei sind.

Ich glaube aus heutiger Sicht kann ich sogar dieses schlimme Verhalten dieser abnormen Schule verstehen. Diese Schulleitung hatte einfach Existenzängste. Sie war ja privat aber staatlich anerkannt. Man wollte bei Overbeck etwas besonderes aus uns machen. Eine elitäre Schülergemeinschaft. Als ich die Volksschule verließ, hatte ich keine Ahnung von der Welt, und das musste ich auch nicht, war behütet und hatte einfache Gedanken und gute Gefühle, Hoffnung auf eine gute Zeit. Dort lernte ich einen Menschen kennen den ich liebte, hatte keinen Namen für Liebe aber doch war es so. Ich wollte ihm nachgehen, dort wo er hin ging. So kam ich zu dieser Schule, zu dieser Overbeck-Handelsschule, eine schwere Schule, eine schwere Zeit in jeder Hinsicht. Ich weis nicht wie ich das überstanden habe, aber ich tat es. 

 

Die Zeit bei der Keramag 1969-1978

Eine graue Zeit.  (Inhaltsverzeichnis)

Mit dem erworbenen geringen Selbstwertgefühl begann ich am 1. August 1969 meine Lehre bei der Keramag. Dort musste ich langweiliges Papier wälzen und war umgeben von Leuten die meist ebenso langweilig und stupide waren. Ich fühlte mich sehr unwohl, obwohl ich froh war nicht mehr unter solchen harten Bedingungen wie der Handelsschule leben zu müssen. Erst nach einiger Zeit lernte ich innerhalb dieser Tristes auch einige liebe und aufrichtige Menschen kennen. Eine von denen war in der Anfangzeit Käthe Oimann. Die hat mir sehr geholfen die Anfangzeit gut hinzukriegen. Sie war eine aufrechte Frau mit klaren, guten Grundeinstellungen die sie auch gegenüber den so genannten mächtigen Leuten dort in der Firma vertrat. Sie saß in der Telefonzentrale und hat sicherlich einiges hinter den Kulissen mitbekommen. Wenn ich innerhalb meiner Lehre auch mal in ihrer Abteilung sein konnte, habe ich mich sehr wohl gefühlt. In der Keramag selbst fühlte ich mich, so wie Kähte Oimann, als Außenseiter. Dies führte dazu, dass ich oft geringschätzig von anderen Leuten dort behandelt wurde. Abweichende Lebensansichten und Verhaltensweisen waren dort nicht erwünscht. Die Zeit war konservativ, die Keramag war irgendwie ein Abbild der Zeit. Ich hielt es lange dort aus, weil ich auch nicht wusste was ich machen wollte, und welche meine tatsächlichen Fähigkeiten waren. Die Lehre, die man heute Ausbildung nennt, endete 1971. Aber manchmal denke ich, Lehre ist doch ein guter Ausdruck, mich hat es manches über Menschen gelehrt wie mir erst später klar wurde. Also nach der "Lehre" lernte ich dann dort einige Menschen kennen die sich ähnlich wie ich dort fühlten und mit denen ich heute noch befreundet bin. Da war unter anderem Maria Schöttler. Eine liebe Frau mit guten Ansichten, zuverlässig und anständig. Wir waren schnell befreundet. Sie hatte es dort auch nicht leicht, und wurde ebenso wie schon Käthe Oimann und ich an den Rand geschoben, weil sie nicht in den allgemeinen Meinungsstrom reinpasste. In jener Zeit lernte ich auch Hannelore Firll kennen. Sie leitete die Abteilung Betriebswirtschaft, in die ich kam. Hanne und ich freundeten uns auch bald an. Sie passte auch nicht in die "Firma" rein, weil sie stets ihren eigenen Kopf hatte und ihren aufrechten Weg ging. Aber die Leitung ging auf Hanne positiver ein, als auf andere mit ähnlichen Ansichten. Aber ich glaube da ging es im Hinterkopf bei einigen Leitungsmenschen wohl um andere Phantasien. Die Leitung war eben eine typische "Männerwelt". Die wussten wie Mann und Frau sich so verhalten sollte auf dieser Welt, und optische Reize hatten halt ihren Einfluss auf sie. Wer das nicht tat war für die eine Witzfigur. So war die Zeit, Deutschland und die kleine Keramag die sich oft für die Große hielt.  Also einige mehr oder weniger angepasste von den "kleinen" Angestellten rotteten sich zu einem Kegelverein zusammen. Da hatte man die Möglichkeit eine nette Freizeit miteinander zu verbringen und ab- und zu einen kleinen verbalen Aufstand gegen die Firma und die Verhältnisse abzulassen. Wie gesagt, aber nur klein ganz klein. Was will man machen, die Verhältnisse sind so und ganz aus dem Rahmen fallen wollte denn nun keiner, auch ich natürlich nicht. Obwohl die meisten mich dort wohl für nicht so natürlich hielten, womit sie durchaus Recht hatten. Der Kegelverein war eine bunte Mischung. Hanne und Maria waren dort auch drin, und eben ich. Die meisten anderen waren eigentlich nicht mein Fall und heute käme ich nicht auf die Idee privat meine Zeit mit denen zu verbringen. Geblieben ist der gute Kontakt zu Hanne und  Maria. Das ist geblieben von jener Zeit, von der Keramag und von meiner "Lehre".

Die Zeit bei der KODA 1979 - 1982

Eine schöne Zeit  (Inhaltsverzeichnis)

Karls Olislagers und Diethelm Adlunger gaben die ersten beiden Buchstaben des Namens KODA- Haustechnik. Eine Handwerksfirma für Heizung und Sanitärtechnik in Schermbeck. Dort war ich im Büro tätig. Dort ist es mir sehr gut ergangen und die Arbeit hat Spaß gemacht. Mein Chef Diethelm Adlunger war immer ein guter Arbeitgeber und Freund. Ich konnte gut mit ihm zusammenarbeiten und er war sehr zuverlässig und anständig. Auch Karl Olislagers, der "Zweite" Inhaber im Laden war ein netter Kerl. Dummerweise gab es aber auch noch einen "Dritten"... Inhaber. Jeder kennt ja den Film "Der Dritte Mann", dass konnte nicht gutgehen. Dieser Dritte meinte es eben nicht so gut ...mit der Firma, ich glaube nur mit sich selbst. Da ging das ganze Ding den Bach runter. Das war der erste Konkurs einer Firma den ich erleben mußte. Es hat mir leid getan, weil die Firma mir gefiel, Familie Adlunger mir gefiel und überhaupt ich nicht gern Abschied genommen habe. ... A - ja da gab es noch was, im Jahr Mai 1980 haben dann Heike und Diethelm Adlunger Nachwuchs bekommen,  irgendwie war ich im Keller des Privathauses, wo sich die Büroräume befanden, auch dabei, Heike wurde ins Krankenhaus gebracht und gebahr Jan-Steffen Adlunger. Das erste Baby, das ich in meinem Leben die Pulle Milch gab ... ein paar Wochen später. Wie ich heute weiß, sollte sich dieser Vorgang wiederholen, bei anderen Babies

 

Die Zeit bei MAD Milde Armaturen 1983 - 1988  

Eine trübe Zeit  (Inhaltsverzeichnis)

Am liebsten würde ich darüber nichts schreiben, weil ich mich mittlerweile schäme schon wieder irgendwo zu sein wo ich nicht hinwollte, und was zu machen, was ich auch nicht wollte.  Ich dachte jetzt müsste ich doch mal einen eigenen Weg gehen und frei entscheiden was ich sein möchte und wohin der Weg für mich geht.  Aber bei MAD (das ist nicht der noch bei Älteren bekannte "milit. Abschirmdienst" sondern war die Abkürzung für Milde-Armaturen-Drehstrommotoren) fing ich an weil ich einen Job brauchte um nicht arbeitslos zu sein, egal für welchen Preis. (und der Preis - im Gehalt ausgedrückt - war mehr als dürftig!)  Das war die Vorgabe der Gesellschaft, meines Vater (nimm was an, egal was, Hauptsache Du hast Arbeit, hoffentlich nimmt Dich irgendjemand, blamiere Dich nicht). Ich habe mich nicht getraut von einer solchen Vorgabe abzuweichen. Das Vorstellungsgespräch beim Firmeninhaber war einfach blöd und peinlich. Er interessierte sich mehr für meine persönliche Situation, ob ich verheiratet sei, warum ich denn so etwas unmögliches wie Kriegsdienstverweigerung gemacht hätte,  usw., statt sich für meine bisher erworbenen beruflichen Qualifikationen, die ich ja schließlich hatte, zu interessieren.  Nach diesem Gespräch war ich sicher, wir würden uns nie wieder sehen. Ich hatte leider nicht recht. Er nahm mich, und  ich konnte auf Grund oben geschilderter Zusammenhänge nicht "widerstehen". Mein Vater war froh,  ich nicht. So litt ich vor mich hin. Lernte einige nette Kollegen kennen die gut zusammenhielten. Auch die Frau vom Chef war als als Angestellte und seine Sekretärin im gleichen Laden tätig.  Sie war eine gute Seele und versuchte den Stress den ihr Mann erzeugte, auszugleichen.  Der Firmeninhaber selbst gebärdete sich oft wie ein selbsternannter kleiner Zar der ohne jeden Anflug von Selbstzweifel sein kleines" Imperium" regierte und sich als "Firmenpappa" feiern ließ. Aber eines Tages zerbrach auch dieses kleine "Imperium". Der Zar war eben keiner, hatte wie immer eine Erklärung für das Böse (den Konkurs) ... außerhalb... "Schuld sind die Banken!" Ich denke da hatte er bestimmt Recht, die haben ihn einfach auch schon zu lange uneingeschränkt regieren lassen. Nun waren seine Leute arbeitslos. Mancher ist es lange geblieben.

Obwohl ich nun auch arbeitslos war, meine finanzielle Situation schwierig, war ich froh, dass mir die Banken, auf diese eigenartige Art und Weise einmal im Leben doch geholfen hatten. Ich glaube ich hätte den Absprung ... fast ... nicht geschafft.

Um an den Anfang zu kommen, nicht den allerersten Anfang, ich meine von der letzten Geschichte, ich hatte mich nun entschlossen so zu leben, das ich mich nun nicht mehr schämen musste,   über das Folgende zu schreiben.

Und das tat ich dann auch.

 

 

 

Sommer 1989.

Dann war ich erst mal arbeitslos und wusste nicht so wohin. Ich bewarb mich bei einigen Firmen um nicht mehr arbeitslos zu sein. Tatsächlich tat sich eine Firma auf die mich wollte. Froh wieder einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, sogar mit fast 1000 DM mehr im Monat als vorher, ging ich zum unterschreiben des Kontraktes dorthin. Ich sah den Ort meines zukünftigen Arbeitslebens und dachte, dort werde ich vielleicht bis zu meiner Pensionierung sein. Alle Zeit vorher fiel mir ein, im Guten wie im Schlechten, unausgedachte und unausgesprochene Sehnsüchte und Vorstellungen nach einer anderen Zeit und einem anderen Leben. Jetzt oder nie - es muss etwas Anderes möglich sein, ich will etwas Anderes ausprobieren - und ich sagte zu dieser sicheren Arbeitsstelle  -  "NEIN".

Jetzt hatte ich mich entschlossen von vorn anzufangen. Ich wollte wieder zur Schule gehen. Lernen. Die Fachoberschule für Sozialpädagogik in Dinslaken wollte ich besuchen. Das Verwaltungsgericht in Düsseldorf sagte mir, das bräuchte ich nicht, bekäme kein Bafög dafür, denn in meinem Alter hätte ich doch schon längst wissen müssen wo es langgeht. Aus und Schluss. Ich habe mir gesagt, die wissen nix vom Leben, ich geh meinen Weg auch ohne die.

Bevor es am 1. August 1989 mit der Schule los ging,   habe ich den Sommer genutzt,  bin ich zum Ev. Kirchentag nach Berlin gefahren. Das tat ich nicht weil ich so wahnsinnig religiös war, sondern weil ich schon seit einiger Zeit in der Elterngruppe für homosexuell liebende Menschen mitarbeitete. Dort gab es einen Menschen der mich sehr beeindruckt hat. Pfarrer Dr. Hans-Georg Wiedemann leitete diese Gruppe und setzte sich seit vielen Jahre in eindrucksvoller und außergewöhnlicher Art und Weise für homosexuell liebende Menschen ein. Die Elterngruppe machte, wie auf jedem Ev. Kirchentag einen Info-Stand, an dem ich mich als Berater beteiligen wollte. So begab ich mich in jenen Tagen von Wesel in einen Reisebus für den Ev. Kirchentag zum Ev. Kirchentag nach Berlin. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich,   mit, ich glaube mindestens 30 oder mehr Menschen in einer Turnhalle irgendwo in Berlin in einer Schule auf dem Boden einer Turnhalle geschlafen. Am nächsten Tag stand ich erholt auf und bin durch das für mich damals noch fremde Berlin gegangen, ich weiß ganz genau noch was ich da fühlte, ich habe gedacht ich sei der freieste und glücklichste Mensch der Welt, über mir ist nur der Himmel sonst niemand. Und das war auch so.

 

Die Zeit in der FOS 12 - Fachoberschule für Sozialpädagogik in Dinslaken 1989 - 1990

 Eine glückliche Zeit (Inhaltsverzeichnis)

 

Ohne Geld und ohne sichere Zukunft aber mit glühender Leidenschaft und stolzem Herzen - nicht anders kann ich das beschreiben als ich nach dem obigen NEIN ... den Weg in eine andere Zeit in ein anderes Leben ging, begann ich im August 1989 die FOS-Schulzeit in Dinslaken. Nach 20 Jahren ging ich nun wieder zur Schule, fühlte ich mich wie ein neugeborener Mensch am ersten Tag seines Lebens. Ich war aufgeregt aber glücklich. Jeder Tag war der Tag eines freien Atmens und spannend, neues Wissen aufzunehmen und mit neuen, bis dahin fremden Menschen einen gemeinsamen Weg zu gehen. Meine Mitschüler und Mitschülerinnen waren viel jünger als ich. Aber ich hatte mit allen guten Kontakt und freundete mich mit einigen schnell an. Es gab viele Arbeitsgemeinschaften und Freizeitaktivitäten. Wir hatten bei aller Arbeit eine Menge Spaß. Ludger kam auch aus Wesel und wir fuhren jeden Tag gemeinsam nach Dinslaken. Gern erinnere ich mich besonders an Ludger, Hartmut und Sigrid mit denen ich mich gut verstand und die stets in lieber Erinnerung bleiben. Sie waren sehr sympathisch. Wir hatten alle unterschiedliche Fähigkeiten mit den schulischen Anforderungen zurechtzukommen und unterstützen uns gegenseitig wo wir konnten.

 

 

Die Zeit in der Uni - Universitätsgesamthochschule Essen 1990 -1994

 Eine GOLDENE Zeit. (Inhaltsverzeichnis)

Ich war sehr glücklich als ich zum ersten Studientag nach Essen fuhr. Die Sonne überm Ruhrgebiet lachte an jenem Herbsttag 1990. Voller Energie, Wissensdrang und Lebensfreude betrat ich die Uni, gespannt auf das Neue. Sicher war ich nicht in der Mehrzahl derer die so empfanden. Für manche, die "frisch" aus den vorhergehenden Schulen, Ausbildungen kamen und nun zur Uni gingen,  fingen schon wieder einen neuen Lernbereich an, worauf manche keinen "Bock" mehr hatten. Nicht so bei den Menschen mit denen ich mich rasch anfreundete. Dazu gehörten in der ersten Zeit Anette Ehmann, Markus Bendler und Markus Rössler, Mit den beiden Markussen habe ich die gesamte Unizeit verbracht. Mit Anette Ehmann, die mir immer in lieber Erinnerung geblieben ist, habe ich eine schöne freundschaftliche Beziehung gehabt. Besuchte sie und ihren Mann häufig in Essen-Kray und wir hatten eine schöne Zeit. Später ging unsere Verbindung verloren.

Am intensivsten war der Kontakt mit Markus und Markus. Wir haben ganz viel miteinander gelernt und viel private sowie unimäßige Zeit miteinander verbracht. Das war eine sehr innige Freundschaft. Oft haben wir uns in Essen und Wesel besucht, hatten viele interessante Gespräche und Diskussionen und natürlich ne menge Spaß und Freude. Wir konnten uns aufeinander jederzeit verlassen. Mit Markus Rössler habe ich noch heute eine gute freundschaftliche Beziehung. Ich denke an alle Genannten stets dankbar und liebevoll zurück.

Sie haben für mich viel bedeutet, sie waren mir sehr wichtig.

Die Uni Essen war ein nüchterner Bau, aber ich habe den total gemocht. Das war für mich ein Raum von Freiheit und frischer Luft für Gedanken, Wissen und Erfahrung. Ich war sehr stolz, das ich es geschafft hatte dorthin gehen zu dürfen. An viele gute, interessante und nette Professoren und Seminarleiter kann ich mich erinnern. Insbesondere bleibt natürlich Edith Shobande in meiner guten Erinnerung, die mit ihrem einnehmenden positiven Wesen und ihrer fachlichen Qualifikation den Lehrstoff spannend rüberbrachte. Bei ihr hatte ich Seminare in Psychodrama und Gesprächsführung.  Aber auch Professoren wie Dr. Heil, Dr. Wegener  bleiben bei mir in guten Erinnerung, erinnern an meine goldene Zeit Uni Essen. Es freut mich, dass ich mit Edith Shobande bis heute eine Freundschaft habe.

 

 

 

 

St. Josef-Haus, Eltern-Kind-Heim, Mehrgenerationenhaus Wesel.  

1994 - 2017  Ein wertvolle, anspruchsvolle und glückliche Zeit.

www.skfwesel.de

St. Josef-Haus, Wesel im Sozialdienst Kath. Frauen. Die beste Arbeitsstelle aller Zeiten. Immer wieder neu, jeder Tag voller Überraschungen und  Herausforderungen. Das Wichtigste ist die gute, vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit mit vielen guten und netten KollegenInnen. Das absolut Besondere ist, der Zusammenhalt und die Unterstützung auch im privaten Bereich - in guten und schlechten Zeiten. Ein starker menschlicher Verbund, der auch manche Belastungen ausgehalten hat und doch über Jahre klaren Bestand beibehielt. Und der Humor kommt nicht zu kurz. Es gibt nur wenige Arbeitsstellen die etwas ähnliches bieten können. Das Mutter- Kind-Heim ist außergewöhnlich. Daher auch ein Superangebot und auf Basis der professionellen Voraussetzungen der KollegenInnen, auch eine hochqualifizierte Arbeitsgrundlage welche den Menschen die dort betreut werden zugute kommt.

 

 

Erklärung  (Inhaltsverzeichnis)

Vor Weisheit und Wissen kommen Toleranz und Güte.

Wissen allein ist noch kein Wert, wissen wollen und danach trachten ist viel mehr. Die Welt, die Menschen zu erkunden, das Neue und Unbekannte mit neugierigen Augen, und vor allem mit neugierigem Herzen zu erkunden macht das Leben erst lebenswert. Toleranz und Güte, die mit letzterem zu tun haben sind wichtiger als jede andere Erkenntnis. Vor allem aber und größer als alles andere ist jedoch Liebe.

Die Liebe ist nicht Mann noch Frau, kein Staat und kein Land, keine Religion und irgendwas. Sie erhebt sich wie ein zarter Schmetterling, und doch stark, unaufhaltsam in die Lüfte eines unerklärlichen Universums schwebend. Die Liebe kennt keine Normen und hält sich nicht an unsere Erkenntnisse und Erfahrungen. Sie schwebt und lässt sich wie ein Zauber nieder, unerklärlich und schön auf die guten Herzen, aber auch auf die, die sie nicht erwarten. Wir wissen nichts darüber. Vielleicht ist es ein gütiger Gott dessen Wahrheit nur in der Liebe begründet ist. ...werner sondermann...

 

 

 

Die Liebe meiner Mutter und meines Vaters haben mich alle Zeit getragen. (Eltern)

 

Danke!

 

Weiter soll es gehen!   In Erwartung einer guten und interessanten Zeit.  Fortsetzung folgt!

 

Januar 2019

 (Inhaltsverzeichnis)